Drapieren auf einer Schneiderpuppe!
Das Drapieren von Stoff auf einer Schneiderpuppe unterstützt die kreative Arbeit. Du kannst den Stoff in Falten legen, bestimmte Stellen betonen und direkt an der Büste formen. Auf Modeschulen kann das Drapieren in Kursen erlernt werden. Für diejenigen, die das Drapieren auch ohne Schule für sich nutzen möchten, zeige ich dir fünf grundlegende Schritte:
1) Prepariere Deine Schneiderpuppe.
Als erstes benötigst du die korrekten Maße. Markiere mit Klebeband (*) die Mittellinie der Schneiderpuppe.
Das wird dir helfen, immer in gerader Linie zu bleiben. Wenn du bereits eine Vorstellung hast, wie das Kleidungsstück gestaltet werden soll, kannst du die Formen ebenfalls bereits mit dem Tape (*) hinzufügen. Zum Beispiel die Form des Ausschnitts oder der Armaussparungen.
2) Wenn du eine Design-Idee im Kopf hast, bringe diese am besten zu Papier. Zeichne dir eine Skizze oder nimm ein Foto als Vorlage. Damit hast du eine Grundlage und weist, wie du mit dem Stoff umgehen kannst. Am besten ist, wenn der Stoff zu deiner Nähanleitung passt. Denn nicht jeder Stoff lässt sich mit allen Anleitungen bearbeiten. Damit auch Hobbynäherinnen die Freude am Nähen behalten, sollte beides zusammen passen.
3) Um nicht sofort einen guten und teuren Stoff zu zerschneiden, wird immer vorab mit einem günstigeren Stoff „geübt“. Dazu kannst du günstige Nesselstoffe, Baumwollstoffe oder Musselin (*) verwenden. Berücksichtige dabei, dass sich dieser Übungsstoff anders verhalten wird, als der, welchen du für dein Kleidungstück verwenden wirst. Den größten Unterschied zwischen dem Übungsstoff und dem eigentlichen Stoff, wird das Gewicht ausmachen. Damit fällt der Stoff anders und die Falten werden sich anders legen.
4) Beginne mit dem Feststecken. Wichtig ist, dass du genug Stoff hast. Je mehr Falten gewünscht sind, desto mehr Stoff ist nötig. Beginne immer am vorderen Oberteil. Dann Oberteil hinten, dann arbeite dich nach unten. Für diese Arbeitsschritte wird dir die Skizze oder das Bild vom fertigen Kleidungsstück eine große Hilfe sein. Um die Nahtlinien zu markieren, nutze die Schneiderkreide (*).
5) Bist du mit dem drapierten Stoff zufrieden, kannst du zu Nähen beginnen. Dazu verwende einen Heftfaden in einer Kontrastfarbe. Es ist wichtig, dass sich der Faden farblich vom Stoff abhebt. Gehe sorgfältig und langsam vor, damit du keine der gelegten und gewünschten Falten übersiehst. Durch das Heften kannst du die Nadeln entfernen und die gesteckte Form behalten.
Zuletzt schneide den überschüssigen Stoff ab. Markiere den Saum mit dem Kreidepuster (*).
Viel Freude beim Drapieren!